EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Schwalbach

Bau und Streckeneröffnung Mit dem Bau der „Aartalbahn“ wurde der Geheime Regierungsrat Moritz Hilf berufen. Er war ab 1857 der leitende Chefingenieur der „Lahntalbahn“. Die 23,56 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Wiesbaden Hbf und Bad Schwalbach nahmen die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K. P. St. E.) am 15. Januar 1889 feierlich in Betrieb. Sie verband die „weltbekannte Kurstadt“ Wiesbaden mit dem „Frauenkurbad“ in Langenschwalbach. Die 53,59 Kilometer lange Gesamtstrecke wurde am 1. Mai 1894 eröffnet.

Das Empfangsgebäude Bad Schwalbach

Das mehrgliedrige, zweistöckige Gebäude von 1888 auf T- förmigem Grundriss in Seitenlage aus zweifarbig gemauertem Backsteinverband besaß auskragende Walm- oder Krüppelwalmdächer mit zum Teil geschnitzten Gespärre (hölzerne Verstrebungen unter dem Dachgiebel). Einige Dächer hatten Gauben mit zeltdachförmigen Dachaufbau. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) sowie ein Sohlbankgesims (unterhalb einer Fensterreihe) mit Ornamenten im Obergeschoss gliederten die Fassade. Das Gebäude erhielt Rechteckfenster mit roten Sandsteinrahmen. Im Erdgeschoss gab es Warteräume für die verschiedenen Wagenklassen, Fahrkarten- und Gepäckschalter, ein Bahnhofsrestaurant, weitere Diensträume und ein Treppenhaus mit geschwungener Treppe zum Obergeschoss. Dort befanden sich die Wohnungen der Bahnbediensteten. Ein separater seitlicher Pavillon für „höchste Herrschaften“ im Norden sowie ein Güterschuppen im Süden ergänzten die Bahnhochbauten. Die Gleisanlage bestand aus acht Gleisen mit einem befestigtem Mittelbahnsteig. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 1. Mai 1894 ging der 19,2 Kilometer lange Streckenteil zum Bahnhof Zollhaus in Betrieb. Am südlichen Ortsrand war 1896 eine Lokstation mit vierständigen Lokschuppen und Drehscheibe entstanden. Bis 1906 verkehrten die Züge bis zum Wiesbadener Rheinbahnhof, danach zum neuen Wiesbadener Hauptbahnhof. 1908 wurde das Stationsgebäude im „gothischen Stil“ umgebaut und erweitert. Dabei entstanden eine Wartehalle und ein weiteres Nebengebäude mit Sichtfachwerk. Zum 1. September 1927 wurde der Bahnhof von der Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) in Bad Schwalmbach umbenannt. 1952 erhielt der Bahnhof jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Zwischen 1979 und 1982 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerk [Bs] aus dem Betrieb. Am 25. September 1983 stellte die DB den Personenverkehr auf der Aartalbahn ein. 1987 wurde die Bahnstrecke unter Hessischen Denkmalschutz gestellt. Zwischen dem 28. März 1991 und dem 29. Mai 1994 befuhr die „Nassauische Touristik-Bahn“ (Museumsbahn) den Streckenabschnitt zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Bad Schwalbach. Später wurde der Verkehr bis Hohenstein ausgedehnt, dessen Stationsgebäude einem Neubaugebiet weichen musste. Vom Bahnhof ist nur noch die Gleisanlage erhalten. 1999 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk [Bsf] aus dem Betrieb. 2009 wurde das Stationsgebäude verkauft. 2011 eröffnete nach zwei Jahren Restaurierung ein Restaurant im Bahnhofsgebäude. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde verputzt. Die Dachgauben wurden durch Giebelgauben ersetzt. Es wird heute als Restaurant sowie als Mietshaus genutzt. Der Lokschuppen dient als Lagerhalle.
Filmbild Bad Schwalbach
Bahnhof um 1903
Luftaufnahme
Bilder Langenschwalbach
Aartalbahn Wiesbaden Hbf Diez
Die Eisenbahn “kam” am 15. November 1889 nach Bad Schwalbach. Also 54 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Bad Schwalbach hatte zu diesem Zeitpunkt 2.700 Einwohner (Ende 2021 waren es 11.277 Einwohner).
Planung und Konzession 290,0 PANORAMA Lockschuppen