EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Bad Staffelstein

Bau und Streckeneröffnung Die Gesamtstrecke der „Ludwigs- Süd-Nord-Bahn“ zwischen Lindau und Hof wurde in 18 Teilstrecken zwischen 1842 und 1854 gebaut und besaß 70 Bahnstationen. Es war die erste Staatseisenbahn in Bayern. Das 31,9 Kilometer lange Teilstück zwischen Bamberg und Lichtenfels ging am 15. Februar 1846 feierlich in Betrieb. Der Bahnhof trug die Bezeichnung Staffelstein. Am 6. März 1845 wurden die Entwürfe des Stationsgebäudes vom Architekten Georg Christian Friedrich Bürklin zur Genehmigung der „Eisenbahn-Commission“ übergeben. Am 20. Mai 1845 mussten die Pläne abgeändert werden, da eine Separatkabinette für allerhöchste und höchste Herrschaften abgelehnt wurde. Die Seitenflügel mussten entsprechend geändert werden. Am 16. Juli 1845 wurden die Bauarbeiten vergeben. Bei der Bahnstation handelte es sich um eine „Expedition“. Auf dem Bahnhofsgelände gab es das Stationsgebäude, eine Bahnwärterkaserne, Lade- und Wagenschupfe (Schuppen), Holzgelege, eine Waschküche und öffentliche Abtritte sowie eine Güterhalle mit Seiten- und Kopframpe. Eine bayerische Besonderheit war die Bahnwärterkaserne. In ihr gab es Schlafstuben von 50 qm für sechs bis zehn Bahnwärter. Hinzu kamen eine Küche sowie ein Raum für den „Oberwärter“ mit 75 qm. Von hier aus mussten die Bahnwärter täglich bis zu drei Kilometer zu ihrem Hütten gehen, in der sich ein Koch-Ofen, ein Tisch und ein Stuhl befanden. Der Dienst begann um 6 Uhr früh bis 8 Uhr abends. Diese Art der Unterbringung wurde 1848 auf höchstens fünf Bahnwärter reduziert und später abgeschafft.

Das Empfangsgebäude Bad Staffelstein

Das 20 Meter lange Sandsteinbauwerk wurde erst am 4. Februar 1847 in Betrieb genommen. Es war ein giebelständiges, zweistöckiges Gebäude mit Satteldach, das von jeweils einem einstöckigen Seitenanbau mit Halbwalm (halbes Walmdach) flankiert wurde. Der geschliffene Sandstein stammte vom Steinbruch auf dem Krappenberg, die Dachabdeckung aus „Lehestener Chablonen Schiefer“. Im Erdgeschoss befanden sich eine Vorhalle, die auf der Stadtseite Rundbogen-Arkaden besaß. In der Mitte befand sich der Fahrkartenschalter, seitlich die beiden Wartesäle. Dahinter lagen die Diensträume, ein Magazin, ein Treppenhaus zum Obergeschoss und ein Zimmer für den Stationsdiener sowie den Wartesaal der dritten Klasse. Der Ausgang zum Hausbahnsteig besaß ebenfalls Rundbogenarkaden. Sämtliche Fenster- und Türöffnungen waren mit Profilierungen versehen. Der Mittelbau besaß ein Gurtgesims sowie ein reich gestaltetes Giebelgesims mit hervorgehobenen Firstaufsätzen mit Glockenturm. Die Dienstwohnung im Obergeschoss bestand aus drei Zimmern, eine nicht beheizbare Kammer, Kochstube, Küche, Gang und Abtritt. Über ein Treppenhaus gelangte der Bahnhofsvorsteher in seine Wohnung im Obergeschoss mit Küche, Wohn- und Schlafzimmer mit Alkoven (Bettnischen), Nebenzimmer, Kammer und Abtritt mit Holzgelege sowie eine Waschküche. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1854 wurde der Alkoven (Bettnische) des Wartesaals der dritten Klasse und 1867 das Magazin für den Postdienst eingerichtet. 1888/89 wurde die innere Raumaufteilung des Stationsgebäudes verändert. Die offenen Vorhallen und die offene Wartehalle wurden verschlossen. Auf dem Dachgiebel wurden Giebelrosetten angebracht und wahrscheinlich der Glockenturm entfernt. 1891 erhielt der Streckenabschnitt zwischen Bamberg und Lichtenfels ein zweites Streckengleis. 1925 errichtete die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) zwei Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Am 10. Mai 1939 wurde die Installation einer Oberleitung im Bahnhof abgeschlossen. 1988 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) die Stellwerke von 1925 aus dem Betrieb und baute auf dem Hausbahnsteig einen Stellwerksanbau, in dem ein modernes Stellwerk für den Fahrdienstleiter installiert wurde. 2002 benannte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Bahnhof in Bad Staffelstein um. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde saniert und der Stellwerksanbau entfernt. Das Gebäude steht in der Bayerischen Denkmalliste.
Planung und Konzession
Bilder Staffelstein
Luftaufnahme
Bamberg - Hof Bamberg Hochstadt-Marktzeuln
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