EINE DOKUMENTATION
Panorama Bad Kissingen
Bau und Streckeneröffnung Durch königliches Gesetz vom 28. April 1867 wurde der Bau einer Eisenbahn von Schweinfurt nach Bad Kissingen beschlossen. Der Anschluss ins thüringische Meiningen musste aber vorher sichergestellt sein. Ursprünglich war der Bahnhof als Durchgangsbahnhof geplant worden, blieb aber ein Kopfbahnhof. Das Weltbad Bad Kissingen, in dem gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts Kaiser und Könige verkehrten, erhielt seinen Eisenbahnanschluss am 9. Oktober 1871 und ein Stationsgebäude, dessen Fertigstellung erst im Mai 1874 war. Jetzt konnten die Kurgäste mit der Eisenbahn von Schweinfurt nach Bad Kissingen reisen.

Das Empfangsgebäude Bad Kissingen

Das traditionell fünfgliedrige, spätklassizistische Bahnhofsgebäude mit Werksteinfassaden aus Buntsandstein nach Plänen vom Architekten Friedrich Bürklin errichtet, besaß ein dreistöckiges Haupteingangsgebäude das durch niedrige, zweistöckige Zwischentrakte mit jeweils einem Eckpavillon abgeschlossen wurde. Säulenpaare unterteilten die Eingangshalle. Die Perronüberdachung ruhte auf Gußstützen mit korinthischen Kapetellen. Die Bauleitung übernahm der Bezirksingenieur Ambros Trient, da Bürklin im Jahre 1872 verstarb. Das Gebäude besitzt Rechteckfenster und Türen. In der Schalterhalle gab es Wartesäle für alle Klassen, Damenzimmer, Fahrkarten, Gepäck- und Expressschalter, Gepäckaufbewahrung, eine Post, ein Restaurant mit Buffets zwischen den Wartesälen sowie weitere Diensträume. Etwas Besonderes war das Fürstenzimmer, das von Angehörigen des Hochadels genutzt wurde. Es verfügte über eigene Toiletten und über Räumlichkeiten für Ankunfts- und Verabschiedungsempfänge. Die Inneneinrichtung war im Stil des Historismus mit Stuckarbeiten und Malereien ausgestattet worden. Für den bayerischen König gab es einen Königs-Salon. Der Haus- und der Mittelbahnsteig besaß eine Überdachung sowie auch der Schienenübergang zu den Gleisen. Eine Güterabfertigung mit Güterboden ergänzte die Bahnbauten. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Als am 2. Juni 1894 der Prinzregent Luitpold mit dem „Hofzug“ in den Bahnhof einfuhr, wurde er mit großem Pomp feierlich empfangen. 1923 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerksgebäude [Stw1] und [Befst] Am 15. April 1924 eröffnete die 19,44 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Hammelburg und Bad Kissingen. Damit war auch die Verbindung nach Gemünden möglich geworden. Die Gleisanlage wurde entsprechend erweitert. In den 1930er-Jahren gab es Kurswagenverbindungen von Berlin und Hamburg-Altona nach Bad Kissingen. In den 1960er-Jahren verkehrten Eil- und D-Züge nach Bad Kissingen. Kurswagen wurden über Ebenhausen noch bis 1992/3 eingesetzt. 1969 wurden die Stellwerke von 1923 aus dem Betrieb genommen. Ein Gebäude wurde später abgerissen. Ein modernes Stellwerk ersetzte diese. In den 1970er-Jahren baute die Deutsche Bundesbahn (DB) die Wartesäle in ein Restaurant um. Das Fürstenzimmer wurde renoviert. 2008/9 modernisierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stationsgebäude. Im September 2009 wurde das Stellwerk von 1969 durch ein Spurplandrucktasten-Stellwerk ersetzt. 2015 stand das Gebäude zum Verkauf. Die DBAG bot das Stationsgebäude bis zum 17. Juni zum Verkauf an. Seit Juli 2021 gehört Bad Kissingen zum UNESCO Weltkulturerbe. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder Bad Kissingen
Bahnhof 1874
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 9. Oktober 1871 nach Bad Kissingen. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Bad Kissingen hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 4.000 Einwohner (Ende 2021 waren es 22.619 Einwohner).
Der Kaiser besucht Bad Kissingen © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten Bahnhof 1874 Filmbild Bad Kissingen

Bahnstation Bad Kissingen

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