EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Backnang

Bau und Streckeneröffnung Bereits 1863 bemühten sich die Bürger von Backnang um einen Schienenanschluss und reichten eine Bittschrift an das württembergische „Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten“, dass damals die Aufsicht über den Bahnbau führte. Daraufhin begannen die Vermessungsarbeiten für den Streckenbau. Der Minister Freiherr von Varnbühler befasste sich schon 1871 mit dem Bau der „Murrtalbahn“, die sich aus den Strecken Bietigheim - Backnang mit Ludwigsburg - Beihingen, Backnang - Hall oder Hessental mit Abschluss an die Bahn Heilbronn - Krailheim und Waiblingen - Backnang befasste. Für das Bauamt Backnang wurde der Baumeister Möll eingesetzt. Am 26. Oktober 1876 eröffneten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) das 18,52 Kilometer lange erste Teilstück der „Murrtalbahn“ zwischen Waiblingen und Backnang. Die 60,69 Kilometer lange Gesamtstrecke zwischen Waiblingen und Schwäbisch Hall-Hessental wurde am 15. Mai 1880 eröffnet. Die Betriebsstelle wurde 1876 zunächst mit einem provisorischen Verwaltungsgebäude, einem Güterschuppen und einer Lokomotivremise ausgestattet.

Das Empfangsgebäude Backnang

Der dreigliedrige, zweistöckige Mittelbau mit Vorhalle und Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) besaß zwei dreistöckige Flügelbauten mit Walmdach und einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) am Außengiebel. Das Erdgeschoss mit Rundbogenfenster und Türen hob sich durch die Verwendung von Sandsteinquadern von den anderen Stockwerken die mit Backstein errichtet wurden ab. Das erste Stockwerk besaß Rechteckfenster dessen segmentbogenartige Fensterstürze aus Sandstein bestanden, im dritten Geschoss jedoch nur noch rechteckige Fensterstürze hatte. Die Gurtgesimse, die die Stockwerke optisch trennte, waren ebenfalls aus Sandstein. Schon am 18. Oktober 1877 zog die Bahnhofsgaststätte in das noch nicht fertiggestellte Stationsgebäude in Seitenlage ein. Am 18. April 1878 wurde das neue Verwaltungsgebäude eingeweiht. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Das Provisorium ließ die K.W.St.E. im November 1877 abreißen. Die 24,47 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Ludwigsburg ging am 15. Oktober 1881 in Betrieb. Backnang wurde Trennungsbahnhof. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof durch mehrere Luftangriffe beschädigt. Zwischen 1962 und 1965 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) die Strecke nach Waiblingen zweigleisig aus und installierte eine Oberleitung. 1967 erhielt der Bahnhof ein modernes Stellwerksgebäude, das die alten Stellwerke ablöste. Am 20. März 1973 begannen die Abbrucharbeiten des Stationsgebäudes. Das zweite Empfangsgebäude Das neue einstöckige, moderne Stationsgebäude im Stil der Zeit wurde anstelle des Vorgängerbaus am 20. August 1975 eröffnet. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 27. September 1981 wurde die S-Bahn nach Schwabstraße eröffnet. Am 31. Mai 1996 elektrifizierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Strecken nach Marbach und Crailsheim. Am 8. Dezember 2012 wurde die Verlängerung der S-Bahn zwischen Backnang und Marbach von der DBAG eröffnet. 2022 wurde ein neuer Mittelbahnsteig gebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude von 1975 wurde saniert. Der erweiterte Güterschuppen im Kern von 1876 ist noch erhalten.
Filmbild Backnang
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Backnang
Bahnhof um 1900
Die Eisenbahn “kam” am 26. Oktober 1876 nach Backnang. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Backnang hatte zu diesem Zeitpunkt 5.736 Einwohner (Ende 2020 waren es 37.558 Einwohner).
Planung und Konzession Murrtalbahn Waiblingen Schwäbisch Hall-Hessental 278,0 Backnang - Bietigheim-Bissingen Backnang Bietigheim-Bissingen