Bau und StreckeneröffnungDie private Hessische Ludwigsbahnbegann mit den Bauarbeiten an der „Rhein-Main-Bahn“ im Herbst 1856. Nach den Probefahrten ab dem 18. Juli 1858 wurde die 77,7 Kilometer lange zweigleisige „Rhein-Main-Bahn“ von Mainz nach Aschaffenburg am 1. August 1858 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Babenhausen (Hessen)
Das Stationsgebäude wurde am 27. Dezember 1858 für den Personenverkehr in Betrieb genommen. Der Güterverkehr begann bereits am 18. November 1858. Das annähernd symmetrische Stationsgebäude, im romantischen Klassizismus aus rotem Sandstein errichtet, befand sich auf der Stadtseite. Ein dreistöckiger Giebelbau wurde durch einstöckige, traufenständige Seitenflügel flankiert. Das Gebäude verfügte über Rundbogenfenster und Türen. Die Bahnsteige und Gleise lagen auf gleichem Niveau mit dem Bahngebäude. Der südliche Seitenflügel wurde später verlängert.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Der Streckenabschnitt der Hessischen Odenwaldbahn zwischen Babenhausen und Groß-Umstadt wurde am 29. Juni 1870 in Betrieb genommen. Die Weiterführung nach Wiebelsbach eröffnete am 24. Dezember 1871. Dafür musste die Gleisanlage im Bahnhof erweitert werden.•Der 19,99 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Hanau und Babenhausen wurde am 1. Mai 1882 eröffnet.•1904 benannte man den Bahnhof in Babenhausen (Hessen) um und baute im Nordosten einen Güterbahnhof.•1915 wurde der Bahndamm höher gelegt und ein Personentunnel zu den zwei Inselbahnsteigen gebaut.•1928 entstand südlich des Bahngebäudes ein Nebengebäude aus Klinker.•2003 schloss die Deutsche Bahn AG (DB AG) die Fahrkartenausgabe sowie etwas später die Bahnhofsgaststätte und den Kiosk.•2004 verkaufte die DB AG das Empfangsgebäude.•2016 baute der Eigentümer die Fahrkartenausgabe in einen Kiosk um.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude steht unter hessischem Denkmalschutz und ist im Zustand von 1858 erhalten geblieben.
Planung und KonzessionDurch Hessischer Konzession vom 3. Januar 1856 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1856 Nr 5 Seite 49) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Darmstadt-Krainichstein-Dieburg-Babenhausen (Hess)-Bezirksgrenze nach Aschaffenburg. Der Anschluß der Strecke an die Bayerische Staatseisenbahnen bei Aschaffenburg wurde durch Staatsvertrag zwischen Bayern und Hessen vom 28. März 1852 geregelt. (Statuten der Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe 1869)Mit Hessischer Konzession vom 20. Dezember 1865 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1866 Nr 6) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Babenhausen (Hessen) nach Groß Umstadt. Durch Hessischer Konzession vom 3. August 1875 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1875 Nr 40 Seite 451) und Preußische Konzession vom 10. Oktober 1877 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 26 Seite 306) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Babenhausen (Hessen) - Bezirksgrenze - Hanau Hbf. Wegen der Herstellung der Strecke ist der Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen von 4. Februar 1877 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 12 Seite 131) geschlossen.