EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Am 15. Juli 1884 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen die 17,22 km lange Nebenbahn nach Bad Wildungen. Sie war eine Teilstrecke der 86,7 Kilometer langen Gesamtstrecke zwischen Wabern und Brilon Wald. Den Badeort Wildungen gab es seit 1856. Er entwickelte sich dank der Quellen zu einem bedeuteten Badeort. Der Kopfbahnhof lag am östlichen Ortsrand und erhielt eine Lokstation mit zweiständigen Lokschuppen.

Das Empfangsgebäude Bad Wildungen

Das mehrgliedrige Stationsgebäude war ein traufenständiger, zweistöckiger Ziegelbau, der mehrfach erweitert wurde. Es besaß einen Mittelbau mit einem Risalit, der nur gering aus der Fassade vorsprang. Ein östlicher, kleinerer Anbau sowie ein westlicher Anbau mit Uhrenturm und einstöckiger Eingangshalle ergänzten das Gebäude. Flache Walmdächer deckten das Gebäude ab. Im Erdgeschoss gab es Warteräume aller Klassen sowie Fahrkarten-, Gepäck- und Expressgutschalter. Der Hausbahnsteig war überdacht. Die Gleisanlage bestand aus vier Gleisen, die über sechs Weichen gesteuert wurden. Hinzu kam ein 650 Meter langes Abstellgleis, das zum Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe führte. Seitlich davon in Richtung Osten entstand eine Holzverladerampe. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Schon 1895 verließen täglich sechs Züge den Bahnhof. Mit Eröffnung der Strecke nach Buhlen am 1. Februar 1909, dem Weiterbau 1912 nach Korbach und 1917 bis Brilon-Wald entstand aus topografischen Gründen ein Gleisdreieck. Das ermöglichte den Schienenverkehr von Wega direkt in Richtung Korbach oder nach Bad Wildungen zu leiten. Eine weitere Möglichkeit bestand von Bad Wildungen aus über die Haltestelle Wega Mühle durch den Wega-Tunnel nach Korbach zu fahren. In jedem der drei Bahnhöfe wurde ein Stellwerk für die Bedienung des Gleisdreiecks installiert. Die Gleisanlage wurde deutlich erweitert. Vor dem Ersten Weltkrieg fuhren täglich 13 Reisezüge nach Wabern. 1916 und 1920 erweiterte die Bahn die Ortsgüteranlage. 1922 wurde das Stationsgebäude um einen einstöckigen Anbau erweitert. 1924 wurde die Lokstation geschlossen. Das Empfangsgebäude wurde ab 1936 in zwei Bauabschnitten umgebaut und erweitert. Die Innenausstattung hob die sauerländische Bauweise hervor. So wurden in den Wartesälen Holz mit schweren Stützen und Balken eingebaut. Die Wände versah man mit Holzvertäfelung aus Eiche sowie mit blaugrünem Hartstein und Tannenholz. 1940 endeten die Umbauarbeiten. 1972 errichtete die Deutsche Bundesbahn (DB) auf dem Hausbahnsteig einen Stellwerksanbau. 1976 wurde die Stückgutabfertigung eingestellt. Am 1. Januar 1992 stellte die DB den Güterverkehr zwischen Korbach und Bad Wildungen ein. Am 3. Oktober 2001 wurde die Strecke nach Korbach stillgelegt und das Stationsgebäude umfassend saniert. Was hat sich verändert, was ist geblieben In der Schalterhalle wurden ein DB-Reisezentrum und ein NVV-Kundenzentrum eingerichtet. Teile des Gebäudes werden von einem Gründerzentrum genutzt. Das Empfangsgebäude steht unter hessischem Denkmalschutz.
Filmbild Bad Wildungen PANORAMA
Bahnhof um 1935
Luftaufnahme
Bilder Bad Wildungen
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Bahnstation Bad Wildungen