EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Bad Wildbad

Bau und Streckeneröffnung Am 11. Juni 1868 wurde die 22,71 Kilometer lange „Enztalbahn“ zwischen Pforzheim und Bad Wildbad eröffnet. Für die Planungs- und Streckenarbeiten war Carl Julius Abel und der Administrativreferent Grundler zuständig. Die Bauarbeiten begannen 1865. Diese Strecke wurde aufgrund der Heilquelle in Wildbad, die vom europäischen Hochadel regelmäßig besucht wurde, sowie der Holzindustrie gebaut. Wildbad war der Endbahnhof. Das Bahnhofsplateau wurde auf einer 550 x 93 Meter großen Fläche angelegt. Es bestand aus einem Verwaltungsgebäude (Stationsgebäude) mit Mittelbau, zwei Querbauten, einer Vorhalle sowie einem einstöckigen Anbau. Hinzu kamen ein Güterschuppen, ein Dienstgebäude sowie zwei Wohngebäude für die Bahnbediensteten.

Das Empfangsgebäude Bad Wildbad

Das mehrgliedrige Gebäude in Seitenlage bestand aus einem traufenständigen, zweistöckigen Mittelbau mit Satteldach und einem Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit geschnitzter Holzeinfassung und Radfenster, in das später die Bahnhofsuhr eingebaut wurde. Er schloss durch jeweils einen giebelständigen, dreistöckigen Eckbau mit Walmdach ab. Das Erdgeschoss wurde aus zweifarbigem Sandstein errichtet. Die Obergeschosse wurden verschindelt. Es war ein elegantes Gebäude, wie es im württembergischen nirgendwo errichtet wurde. Ein umlaufendes Ornamentfries betonte es zusätzlich. Im Erdgeschoss waren hohe Rundbogenfenster und Türen mit rotem Sandsteinrahmen eingebaut worden. Die erste Obergeschoss besaß eine zweiteilige Fensteranordnung mit bekrönten Rahmen aus Holz. Der Vorbau erhielt eine rotbraune Kassettendecke. Die Wartesäle waren mit Motiven des Wald- und Badelebens ausgemalt. Auf der Ortseite wurde ein Portal aus gusseisernen Ringsäulen hergestellt. Im Gebäude befanden sich Diensträume mit allen nur erdenklichen Dienstleistungen für den Hochadel. Südlich des Stationsgebäudes entstand ein separates, dreigliedriges Gebäude mit giebelständigen Gebäudeteil, das von jeweils einem Anbau ergänzt wurde. Das Erdgeschoss bestand aus zweifarbigen Sandstein (wie das Stationsgebäude). Das Obergeschoss erhielt eine Bretterverschalung. Im Norden entstand dabei ein weiterer Anbau mit einen halben verglasten Oktogon als Abschluss. Die Gebäudeteile hatten ein Satteldach. Als Kopfbahnhof besaß der Bahnhof eine kleine Lokstation. Die Gleisanlage war übersichtlich. Der Hausbahnsteig hatte eine Überdachung. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1976 ersetzte die Deutsche Bundesbahn (DB) das alte, durch ein neues, modernes Stellwerk. 1984 renovierte die DB das Stationsgebäude. Ab dem 1. Januar 2000 pachtete die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Strecke und baute sie zur Stadtbahn mit Oberleitung aus. Die Strecke wurde bis zum Kurpark ausgebaut. Am 14. Dezember 2002 wurde der Bahnverkehr zwischen Pforzheim und dem Kurpark in Betrieb genommen. 2021 begann die denkmalgerechte Renovierung des Stationsgebäudes. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde mit all seinen Schnitzereien weitgehend in den Urzustand gebracht.
Die Eisenbahn “kam” am 11. Juni 1868 nach Bad Wildbad. Also 33 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Bad Wildbad hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 5.000 Einwohner (Ende 2022 waren es 10.495 Einwohner).
Planung und Konzession Enztalbahn Pforzheim Hbf Bad Wildbad
Bilder Bad Wildbad
Bahnhof 1868
Luftaufnahme
Bahnhof von 1868
Bahnhof 1848 Bahnhof 1848 423,0
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