Bau und StreckeneröffnungAm 6. März 1884 begannen die Bauarbeiten für die 2,28 Kilometer lange Stichbahn zwischen Schwarza (heute Rudolstadt (Schwarza)) und Blankenburg. Am 1. August 1884 eröffnete die Saal-Eisenbahn-Gesellschaft ihre 4,28 Kilometer lange Strecke. Damit wurde die Stadt an die „Saalbahn“ angeschlossen. Der Bahnhof BlankenburgEr lag 500 Meter außerhalb des Stadtkerns. Für das Wenden der Züge im Kopfbahnhof wurde eine Kehrschleife verlegt. Ein nicht mehr benötigtes Holzgebäude und eine Abortanlage stammten aus Rothenstein. Hinzu kamen ein hölzerner Lokschuppen, eine Centesimalwaage und ein abgebauter Güterschuppen aus Saalfeld.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 2. Dezember 1895 folgte der letzte 31,96 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Stadtilm über Blankenburg nach Saalfeld (Saale). Damit ging die 75,4 Kilometer lange Gesamtstrecke von Arnstadt nach Saalfeld (Saale) in Betrieb. Die Bahntrasse wurde zwar zweigleisig geplant, blieb aber eingleisig. Die Streckengleise verliefen im Bahnhof erhöht, was eine Umgestaltung der Gleisanlage erforderte. Die Kehrschleife und das hölzerne Stationsgebäude wurden zurückgebaut.Das Empfangsgebäude Bad Blankenburg (Th W)Der traufenständige, zweistöckige Putzbau von 1895 mit Satteldach und teilweise geschnitztem Dachtragwerk besaß ein hohes Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt). An beiden Gebäudeseiten waren einstöckige Anbauten mit Satteldach entstanden. Das Gebäude besaß Rechteckfenster und Türen, die Anbauten Segmentbogenfenster. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle, Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofsgaststätte sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbeamten angelegt worden.Die Erweiterung des Stationsgebäudes 1912Die Preußische Staatsbahn (P.St.B) vergrößerte das Stationsgebäude. Dabei wurden die seitlichen Anbauten um ein Stockwerk erhöht und mit drei Giebelrisaliten (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) an der Straßenseite errichtet. Im mittleren, etwas breiteren Giebelrisalit befand sich der Eingang zum Schalterraum. Einstöckige Vorbauten mit Balkon zwischen den Risaliten, mit größeren segmentbogenförmigen Gitterfenstern, vergrößerten die Räumlichkeiten. Die Eckbänder der Risalite wurden farblich hervorgehoben. Die drei Bahnsteige mit überdachten Treppenabgängen wurden durch einen Personentunnel verbunden. Der mittlere Bahnsteig wurde überdacht und besaß einen Warteraum.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1911 wurde die Stadt zum Bad erhoben.•1926/27 wurde gegenüber dem Bahnhof ein Gleisanschluss zu einer neuen Kautschukfabrik verlegt.•In den 1930er-Jahren erhielt der Bahnhof drei Stellwerksgebäude, einen Wasserturm und zwei Lokschuppen mit Drehscheibe.•Zwischen 1985 und 1990 wurden die alten Form- durch Lichtsignale ersetzt.•1994 ließ die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Wasserturm und den Kohlehochbunker abreißen.•1996 wurde der Gleisanschluss zur Kautschukfabrik zurückgebaut.•Am 28. Mai 2000 wurde die Strecke nach Rudolstadt-Schwarza stillgelegt.•2006 ersetzte ein neues, modernes die alten mechanischen Stellwerke.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist im Zustand von 1912 weitgehend erhalten. Lediglich der einstöckige Anbau mit Satteldach bedeckt mit Teerpappe dürfte erst später entstanden sein. Das Gebäude wurde an eine Privatperson verkauft und als Restaurant genutzt. Der Güterschuppen ist noch erhalten.
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1884 nach Bad Blankenburg (Thür. Wald). Also 49 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Bad Blankenburg hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 1.620 Einwohner (Ende 2020 waren es 6.191 Einwohner).
Planung und KonzessionDurch Peußisches Gesetz vom 11. Mai 1888 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr 11 Seite 86) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Stadtilm - Rottenbach - Bad Blankenburg (Thüringerw) - Saalfeld (Saale).Durch Peußisches Gesetz vom 8. April 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Nr 12 Seite 94) und Staatsvertrag zwischen Preußen und Schwarzburg-Rudorfstadt vom 30. Januar 1895 (Eisenbahn Verordnungsblatt Jahrgang 1895 Seite 484) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Rottenbach - Köditzberg - Königsee (Thür).